Was ist eine Kandare und wie ist sie aufgebaut?
Wenn Sie mit Kandare reiten wollen, kommt zu dem ersten Pferdegebiss ein zweites hinzu. Außerdem sind Kandarenzügel nötig – Sie halten also statt zwei vier Zügel in den Händen.
Das Kandarengebiss ist seitlich durch Hebelarme verlängert, auch Anzüge genannt. Auf diese Weise entsteht eine Hebelwirkung, die Druck auf das Genick, den Unterkiefer und das Maul des Pferdes ausübt. Daher wird es als scharfes Gebiss bezeichnet und gehört auf keinen Fall in Anfängerhände!
Wann eignet sich eine Kandare?
Die Kandare eignet sich für sehr fortgeschrittene Reiter mit einer ruhigen Hand. Sie müssen in der Lage sein, mit sehr feinen und präzisen Hilfen zu reiten. Zum Einsatz kommt dieses spezielle Gebiss häufig in der höheren Dressur, wo es auf die Verfeinerung der Hilfen und die Perfektion der Kommunikation zwischen Reiter und Pferd ankommt.
Als Reiter sind Sie für eine Kandare bereit, wenn Sie eine gleichmäßige Anlehnung gewährleisten und die Zügelhilfen differenziert und unabhängig geben können. Aber auch das Pferd muss für eine Kandare bereit sein. Dazu sollte es eine gute Ausbildung haben, eine stabile Anlehnung und Vertrauen in die Hand seines Reiters. Außerdem spielt die Kopfstruktur des Tieres eine Rolle. Die Maulspalte muss ausreichend groß sein, ebenso wie der Abstand zwischen Backenzähnen und Eckzähnen. Denn die beiden Gebisse dürfen sich im Maul nicht berühren und müssen genug Platz haben, um keine Schmerzen oder Druckstellen zu verursachen.
Welche Varianten von Kandaren gibt es?
- Portugiesische Kandare: Charakteristisch für die klassische Reitkunst, bietet sie eine sanfte Hebelwirkung und ist oft reich verziert.
- Spanische Kandare: Diese Variante ähnelt der portugiesischen Kandare, hat jedoch oft eine etwas stärkere Hebelwirkung und wird ebenfalls in der klassischen Reitkunst verwendet.
- Französische Kandare: Bekannt für ihre elegante und schlichte Bauweise, ist sie für eine hohe Hebelwirkung bekannt und wird häufig in der Dressur verwendet.
- Westernkandare: Diese Kandare kommt in der Westernreitweise zum Einsatz und ist darauf ausgelegt, mit einer Hand geritten zu werden. Sie ist oft mit langen Hebeln ausgestattet.
- Islandkandare: Speziell für Islandpferde entwickelt, ermöglicht sie eine feine Einwirkung, ohne den kleinen Kopf des Pferdes zu überlasten.
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Bevor Sie sich für eine Kandare entscheiden, lassen Sie sich am besten von Ihrem Trainer beraten, ob eine Kandare für Sie und Ihr Pferd überhaupt eine Option ist. Achten Sie außerdem auf die passende Gebisslänge, damit das Modell optimal in das Pferdemaul passt.
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FAQ zu Kandaren
Gibt es Kandarengebisse für empfindliche Pferde?
Kandaren für empfindliche Pferde sind oft dünner und anatomisch geformt, um den Druck gleichmäßig zu verteilen und Unbehagen zu vermeiden.
Kandare mit oder ohne Zungenfreiheit?
Die Wahl zwischen einer Kandare mit oder ohne Zungenfreiheit hängt von den individuellen Bedürfnissen des Pferdes ab. Eine Zungenfreiheit kann mehr Platz für die Zunge bieten, was für manche Pferde angenehmer ist, während andere Pferde besser mit einer Kandare ohne Zungenfreiheit zurechtkommen.
Ist eine Kandare für Anfänger geeignet?
Nein, eine Kandare ist ein Instrument für erfahrene Reiter. Sie erfordert eine sehr feine Hand und Erfahrung im Umgang mit Gebissen, um das Pferd korrekt und schonend zu führen.