Welche Gebissgröße ist die richtige?
Messen Sie vor dem Kauf eines Gebisses unbedingt die Gebissweite aus, damit das neue Gebiss auch optimal passt. Die Gebissweite lässt sich mit einem Gebissweitenmesser und die Stärke mit dem Finger-Test ausmessen.
Sind Sie bei der Auswahl des Gebisses unsicher, lassen Sie sich von einem Fachmann beraten, der Ihr Pferd und Sie beurteilen kann und Sie bei der Entscheidung unterstützt.
Das passende Gebiss für Ihr Pferd und Ihren Reitstil
Welches Pferdegebiss Sie kaufen, hängt von Ihrem Pferd und der Reitweise ab. Wir geben Ihnen einen Überblick der Gebisse:
- Wassertrensengebiss
- D-Ring Gebiss
- Olivenkopfgebiss
- Knebeltrensengebiss/Schenkeltrensengebiss
- Aufziehtrensengebiss
- Pelham
- Kandare
- Hackamore
- Steigergebiss
- Tandemgebiss
- Fahrgebiss
Gängige Pferdegebisse
Wassertrensengebisse
Ein Wassertrensengebiss ist sehr beliebt. Man nutzt es bei der Ausbildung junger Pferde und beim täglichen Training. Diese Variante besteht aus einem einfach oder doppelt gebrochenem Mundstück mit zwei beweglichen Ringen. Das Pferd kann trotz Gebiss gut trinken.
D-Ring Gebisse/Schenkeltrensen- und Olivenkopfgebisse
Diese Gebisse besitzen dicht anliegende, feste Seitenteile. Dadurch liegt das Gebiss ruhig im Pferdemaul und die Maulwinkel werden geschützt. Sie sollten immer eine Nummer kleiner gewählt werden als Wassertrensen.
Knebeltrensen werden auch Schenkeltrensen genannt. Dank der Stangen an den Enden der Mundstücke – die Schenkel – verrutschen die Trensen nicht im Maul und sorgen für eine ruhige Lage.
Olivenkopfgebisse haben, wie der Name bereits andeutet, olivenförmige Metallstücke und feste Ringe an den Enden des Mundstücks. Sie liegen ruhiger im Maul als Gebisse mit beweglichen Ringen.
Bei dem D-Ring Gebiss sind die Ringe zum Maul abgeflacht.
Gebisse für erfahrene Reiter
Aufziehtrensengebisse und Ringegebisse
Legt sich Ihr Pferd gern auf das Gebiss oder geht hinter dem Zügel, wirkt ein Aufziehtrensengebiss oder ein Ringegebiss auf die Balance. Sie können die Aufrichtung der Vorhand und die Gewichtsaufnahme der Hinterhand zum Besseren beeinflussen.
Stangengebisse
Ein Stangengebiss sollte nur von erfahrenen Reitern mit einer feinen Hand verwendet werden, da es sich um ein ungebrochenes Mundstück handelt. Ist der Zug einseitig, kann das Stangengebiss im Maul verkanten und dem Pferd Schmerzen zufügen.
Kandaren und Unterlegtrensengebisse für die Dressur
Eine Kandare ist ein spezielles Stangengebiss mit seitlich angebrachten Hebeln, den Bäumen. Dadurch ist eine feinere Einwirkung auf das Pferd möglich.
Die Kandare wird bei der Dressur durch eine Unterlegtrense ergänzt. Das Unterleggebiss sollte mindestens fünf Millimeter größer als das Kandarengebiss sein.
Pelham für eine relativ scharfe Führung
Das Pelham sieht der Kandare ähnlich, besitzt eine Stange oder ist einfach oder doppelt gebrochen. Hier sind zwei Paar Zügel nötig, die in den Gebissring und dem Ring am Unterbaum befestigt werden. Nutzen Sie Pelhamriemen, reicht ein Zügelpaar aus.
Hackamore
Bei Hackamore handelt es sich um eine gebisslose Zäumung mit Anzügen. Diese Variante gehört nur in erfahrene Reiterhände. Denn hier können erhebliche Hebelkräfte wirken. Sie brauchen eine ruhige und geschulte Hand, denn bei unsachgemäßer Nutzung ist das Verletzungsrisiko für das Pferd sehr groß und es kann zu Unfällen kommen.
Tandemgebisse: für lebhafte Pferde
Bei dem Tandemgebiss handelt es sich um eine Kombination aus Schenkeltrense und Hackamore. Sie wirkt auf Nasenbein und Kinnlade. Mit dieser Variante können Sie sehr lebhafte Pferde besonders gefühlvoll reiten.
Steigergebisse
Ein Steigergebiss kann das Steigen eines Pferdes verhindern. Es kommt ausschließlich bei Präsentationen von Zuchthengsten oder für das Führen von Pferden, die gern steigen, zum Einsatz.
Fahrgebisse
Pferde, die vor Kutschen gehen, benötigen andere Gebisse. Als Fahrgebisse eignen sich Liverpoolkandaren, Postkandaren und Ringegebisse.