Was sind Transportgamaschen?
Gamaschen sitzen an den Beinen der Pferde und sind für verschiedene Zwecke konzipiert. Die Transportvariante unterscheidet sich deutlich von den anderen. Im Vergleich zu Gamaschen zum Reiten ist sie dicker, länger und sitzt lockerer am Bein.
Üblicherweise reichen Transportgamaschen vom Kronrand bis über das Sprung- beziehungsweise Karpalgelenk. Je nach Modell schützen sie sogar den oberen Hufrand. Sie sind weich und flexibel, damit sie die Gelenke bedecken können, ohne das Tier beim Laufen einzuschränken.
Die Transportgamaschen sollen nicht starken Bewegungen beim Training oder Turnier standhalten. Sie dienen dazu, die empfindlichen Beine des Pferdes sicher einzupacken. Stößt sich das Tier während der Fahrt, puffert das dicke Material und schützt vor einer möglichen Verletzung.
Abenteuer Pferdetransport
Ein Pferdetransport ist auf dem Hof immer ein Ereignis. Manche Pferde gehen ganz entspannt in den Hänger und stehen ruhig auf der mehrstündigen Fahrt. Andere Pferdebesitzer brauchen Stunden zum Verladen, weil das Tier alles tut, um nicht in den Hänger zu müssen.
Wieder andere Pferde lassen sich problemlos in den Hänger führen, fangen aber während der Fahrt an, im Hänger zu toben oder auszuschlagen. Denn die Enge und das Ruckeln können dem Tier Angst machen.
Außerdem müssen die Tiere Kurven und Bremsvorgänge ausgleichen. Diese statischen Belastungen in Bewegung sind für Pferdebeine unnatürlich.
Manche Fahrt lässt sich aber leider nicht vermeiden, auch wenn das Pferd Angst vor dem Hänger hat. Hier ist Geduld gefragt. Bleiben Sie ruhig, denn die sensiblen Pferde spüren Wut und Zeitdruck und reagieren darauf.
Darum sind Transportgamaschen sinnvoll
Die wichtigste Eigenschaft der Transportgamaschen ist der Schutz der Pferdebeine vom Verladen bis zum Ausladen am Zielort. Weiterhin können Pferde im Hänger auskühlen. Daher wärmen Pferdedecke und dicke Gamaschen.
Ein weiterer Aspekt ist psychologischer Art und dient in erster Linie dem Menschen. Haben Sie bereits schlechte Erfahrungen beim Pferdetransport gemacht oder wollen Ihr Pferd vor Verletzungen bewahren, hilft der Schutz Ihnen möglicherweise mehr als dem Pferd.
Wenn Sie wissen, dass Ihr Tier optimal geschützt ist, überträgt sich diese eigene innere Ruhe automatisch auf das Pferd. Sie können also die Herausforderung Pferdetransport souverän meistern.
Verletzungsgefahr beim Transport
Die Transportgamaschen können folgende Verletzungen verhindern:
- Weicht das Tier beim Verladen in alle Richtungen aus, treten die Beine auch mal über Kreuz. Sie können aneinanderstoßen oder das Pferd tritt sich auf den Kronrand oder in den Ballen.
- Das Pferd kann seitlich von der Hängerrampe heruntertreten und sich das Bein aufschürfen.
- Stürzt das Pferd auf das Vorderwurzelwerk, kann es ohne Gamaschen zu einer Verletzung kommen.
- Beim Transport gleicht das Tier die Fahrtbewegungen aus. Es bewegt sich im Fahrzeug, kann sich vor Geräuschen erschrecken, gegen die Begrenzungen stoßen und daran reiben oder mit einem Bein auf das andere treten.
- Stürmt Ihr Pferd am Ende des Transports aus dem Hänger, kann es straucheln oder sogar stürzen.
Es ist immer am besten, während des gesamten Transports gut auf das Tier zu achten. Denn manche Verletzungen können länger zum Ausheilen brauchen, als Sie sich vielleicht vorstellen.
Diese Transportgamaschen kaufen Sie bei uns
Es gibt verschiedene Modelle, die sich hinsichtlich Länge, Außenmaterial, Polsterung und Klettverschlüssen unterscheiden.
Transportgamaschen bestehen meist aus den gleichen Stoffen wie robuste Outdoor-Decken. Die Stärke des Materials wird in Denier – kurz Den oder D – angegeben. Je höher diese Zahl ist, desto dicker ist der Faden, mit dem der Stoff gewebt wurde. Varianten aus hochwertigem Polyester und Nylon sind sehr robust.
Das Innenfutter muss atmungsaktiv sein, damit es selbst im Sommer und bei langen Transporten nicht zu warm wird, aber trotzdem gut vor Stößen schützt.
Gerade bei beschlagenen Pferden lohnt sich ein Kunstledertrittschutz an der unteren Kante der Gamaschen.
Entscheiden Sie sich für lange Transportgamaschen, müssen diese vor allem an den Sprunggelenken gut anliegen. Messen Sie am besten vorab die Beine Ihres Pferdes aus, damit die Gamaschen weder zu lang noch zu kurz sind. Gerade die langen Varianten sollten nicht zu eng sein.
Wann lohnen sich Transportgamaschen?
Nicht in jedem Fall sind Transportgamaschen zwingend notwendig. Wollen Sie mit Ihrem Pferd nur umziehen und fahren Sie ansonsten selten zu einem Turnier, können sie weggelassen werden – sofern Ihr Pferd ruhig und entspannt beim Transport ist.
Auch normale Reitgamaschen und Hufglocken puffern und stützen die Pferdebeine bis zu einem gewissen Grad. Sie können eine Alternative sein, wenn Ihr Pferd nur in einen anderen Stall umzieht.
Transportgamaschen lohnen sich, wenn Sie mit Ihrem Pferd viel unterwegs sind, zum Beispiel oft auf Turnieren reiten. Erholt sich das Tier gerade von einer ernsthaften Verletzung oder holen Sie es sogar aus der Klinik ab, sind Transportgamaschen durchaus sinnvoll.
Ist Ihr Pferd beschlagen, sind Fachtierärzte der Meinung, dass Transportgamaschen definitiv zum Transport dazugehören. In Kurven oder bei Bremsmanövern kann sich das Tier leicht auf den Kronrand treten. Durch die Hufeisen können schlimme Verletzungen entstehen, die nur langsam heilen.
Kennt das Pferd Gamaschen?
Diese Frage sollten Sie unbedingt beantworten können. Ein junges Pferd, das noch nicht an Gamaschen gewöhnt ist, wird versuchen, sie abzustreifen. Oder es gerät in Panik, weil es sich eingeschränkt fühlt.
Turnierpferde hingegen sind meist an die Gamaschen vertraut und gehen routiniert damit um.
Wichtig ist, das Pferd langsam an die Transportgamaschen zu gewöhnen, bevor der erste Transport ansteht. Dann bleibt das Pferd ruhiger, wenn es sich dem unheimlichen Hänger stellt.