Fliegendecke - Welche ist die Richtige für mein Pferd?

Der Frühling kündigt sich an, und mit ihm ziehen nicht nur die ersten warmen Temperaturen ein, sondern auch eine Vielzahl lästiger Insekten. Während sich der Winter allmählich verabschiedet und unsere Pferde endlich wieder mehr Zeit auf der Koppel verbringen, zeigt sich: Moderne Pferdehaltung mit großzügigen Paddocktrails, Aktivställen und Offenställen reicht allein nicht aus, um unsere Tiere vor den Herausforderungen der Insektenplage zu schützen.

Warum Fliegendecken unverzichtbar sind

In der freien Wildbahn hätten Pferde die Möglichkeit, vor nervenden Insekten zu flüchten – doch auf unseren begrenzten Flächen ist das oft nicht möglich. Ohne ausreichenden Schutz können Insekten wie Stechmücken, Pferdebremsen und Kriebelmücken nicht nur zu Unbehagen führen, sondern auch zu stressbedingtem Verhalten. Pferde, die panisch über die Koppel galoppieren, schwitzen mehr, was wiederum noch mehr Plagegeister anzieht. Neben dem direkten Unbehagen können schmerzhafte Stiche auch das Risiko von Infektionen, wie der Equine Infektiösen Anämie, erhöhen.

Fliegendecke – Mehr als nur ein Schutzmittel

Viele Pferdebesitzer sind überzeugt, dass Mähne und Schweif ausreichend Schutz bieten. Doch genau hier liegt der Haken: Eine ordentlich sitzende Fliegendecke leistet weit mehr. Sie verhindert, dass Insekten unter den Stoff kriechen, und sorgt dafür, dass das Tier auch in insektenreichen Zeiten ruhig und gelassen bleibt. So wird nicht nur das Wohlbefinden des Pferdes gesteigert, sondern auch das Risiko gesundheitlicher Probleme deutlich reduziert.

Wichtige Merkmale einer optimalen Fliegendecke

Um den besten Schutz zu gewährleisten, sollten Fliegendecken einige wesentliche Eigenschaften aufweisen:

  • Material: Der Fliegenschutzstoff sollte engmaschig und reißfest sein – meist besteht er aus Polyester. Nur so können auch winzige Insekten wie Kriebelmücken effektiv abgehalten werden.
  • Passform: Eine Decke muss möglichst eng am Körper anliegen, ohne die Bewegungsfreiheit des Pferdes einzuschränken. Verstellbare Bauchgurte und Brustverschlüsse sowie ein passender Schweifansatz verhindern ein Verrutschen, wodurch der Schutz dauerhaft gewährleistet ist.
  • Varianten: Neben der Standardfliegendecke gibt es spezielle Modelle, wie die Fliegenausreitdecke mit Sattelausschnitt und Gehfalten, die ideal für den Ausritt geeignet sind. Ebenso gibt es Modelle mit langem Halsteil, die auch den empfindlichen Halsbereich schützen, sowie Fliegenmasken, die Augen und Ohren vor Plagegeistern bewahren.

 

Innovative Lösungen und Spezialmodelle

Ein besonders interessanter Ansatz in der Entwicklung von Fliegendecken ist das Zebra-Muster. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Zebras dank ihres charakteristischen Streifenmusters seltener von Insekten gestochen werden. Das Muster verwirrt die Facettenaugen der Insekten, sodass sie kein klares Landeziel finden – ein Effekt, den Hersteller gezielt nutzen, um den Befall zu minimieren.

Für unbeständige Tage mit Regen gibt es zudem Kombinationen, bei denen im Rückenbereich ein wasserfester Stoff verwendet wird, während die Seiten aus dem bewährten Netzgewebe bestehen. Auch bei Pferden, die unter einem Sommerekzem leiden, kommen spezielle Ekzemerdecken zum Einsatz. Diese liegen noch enger an, sind besonders robust und bieten oft zusätzlichen UV-Schutz, um Hautreizungen vorzubeugen.

Fliegendecke vs. Insektenspray

Oft stellt sich die Frage: Ist Insektenspray nicht eine günstigere Alternative? Zwar mögen Sprays auf den ersten Blick kostengünstig erscheinen, doch ihr Effekt ist nur von kurzer Dauer – sie müssten mehrmals täglich neu aufgetragen werden. Zudem enthalten manche Sprays chemische Substanzen, die potenziell gesundheitsschädlich für das Pferd sein können. Eine hochwertige Fliegendecke hingegen bietet bereits ab etwa 20 Euro langanhaltenden, chemiefreien Schutz.

Pflege und Wartung – So bleibt der Schutz erhalten

Damit die Fliegendecke lange Freude bereitet, ist eine sachgemäße Pflege unabdingbar. Achte unbedingt auf die Waschanleitung des Herstellers und verwende spezielles Waschmittel für Pferdedecken. Zudem gibt es Fliegendecken, die bereits eine Imprägnierung mit Insektenschutzmittel haben. Diese wäscht sich allerdings raus und muss nach einigen Wäschen erneut aufgetragen werden.

Ein weiterer Tipp: Halte stets eine Ersatzdecke bereit, um einen lückenlosen Schutz zu gewährleisten – denn ein dauerhaft aufliegender Schutz ist entscheidend, um Insektenstiche und das unangenehme Sommerekzem zu vermeiden.

Fazit

Eine gute Fliegendecke ist weit mehr als nur ein modisches Accessoire. Sie schützt dein Pferd vor lästigen Insekten, verhindert stressbedingtes Verhalten und senkt das Risiko von Infektionen und Hautproblemen. Ob als klassische Fliegendecke, als spezielle Ausreitdecke oder als Ekzemerdecke – die Wahl des richtigen Modells richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen deines Pferdes. Achte auf ein reißfestes, engmaschiges Material, eine optimale Passform und zusätzliche Schutzmerkmale wie UV-Schutz oder innovative Muster. So sorgst du dafür, dass dein Pferd auch in den warmen Monaten entspannt und geschützt bleibt.

Mit der richtigen Fliegendecke steht einem sorgenfreien Frühling und Sommer für dein Pferd nichts mehr im Wege.

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