Wenn die Weidesaison startet, schlagen Reiterherzen höher – endlich können unsere Pferde wieder stundenlang grasen, sich wälzen und in der Herde austoben. Doch so schön der Weidegang auch ist, er birgt einige Risiken. Mit der richtigen Vorbereitung sorgst du dafür, dass dein Pferd sicher und gesund die Zeit auf der Wiese genießt. Unsere Checkliste zeigt dir Schritt für Schritt, worauf du achten solltest.
1. Weidezaun auf Sicherheit prüfen
Ein funktionierender Elektrozaun ist die wichtigste Voraussetzung, damit dein Pferd nicht ausbricht und keine Gefahr für sich oder andere darstellt. Kontrolliere regelmäßig die Stromführung mit einem Zaunprüfer, um sicherzugehen, dass überall ausreichend Spannung anliegt. Zusätzlich solltest du die Zaunmaterialien genau begutachten: Bänder, Seile oder Litzen müssen intakt und straff gespannt sein, damit keine losen Stellen entstehen, die zum Ausbrechen einladen. Auch die Zaunpfosten verdienen besondere Aufmerksamkeit. Wackelnde oder beschädigte Pfähle beeinträchtigen die Stabilität und sollten umgehend ersetzt werden.
2. Weidetor und Zugänge inspizieren
Die Weidetore und Zugänge müssen ebenfalls regelmäßig kontrolliert werden. Achte darauf, dass alle Schließmechanismen zuverlässig funktionieren und so gesichert sind, dass Pferde sie nicht versehentlich öffnen können. Gehe die Tore sorgfältig ab und beseitige mögliche Gefahrenquellen wie scharfe Kanten oder herausstehende Schrauben, die zu Verletzungen führen könnten.
3. Giftpflanzen entfernen
Bevor die Pferde auf die Weide dürfen, ist es wichtig, die Fläche auf giftige Pflanzen zu überprüfen. Jakobskreuzkraut, Herbstzeitlose oder Scharfer Hahnenfuß gehören zu den Gewächsen, die entfernt werden müssen, da sie gefährlich für Pferde sind. Da das Vorkommen solcher Pflanzen regional variieren kann, empfiehlt es sich, dich über die spezifischen Risiken in deiner Umgebung zu informieren und regelmäßig Kontrollen durchzuführen.
4. Bodenverhältnisse prüfen
Die Bodenbeschaffenheit spielt eine große Rolle für die Sicherheit deines Pferdes. Suche die Weide gründlich nach Löchern und Unebenheiten ab, die unbedingt ausgeglichen werden sollten, um Verletzungen zu vermeiden. Besonders an stark beanspruchten Stellen wie Ein- und Ausgängen ist es wichtig, für rutschfeste und trittsichere Bedingungen zu sorgen, gerade bei Nässe oder matschigem Boden.
5. Wasserversorgung sicherstellen
Ohne frisches, sauberes Wasser kann kein Pferd gesund bleiben. Achte darauf, dass die Tränken regelmäßig gereinigt werden, um Algen, Schmutz und Keime zu entfernen. Besonders an heißen Tagen muss die Wasserversorgung großzügig und jederzeit verfügbar sein, damit der Flüssigkeitsbedarf der Tiere stets gedeckt ist.
6. Pferde langsam anweiden
Nach der Winterpause muss sich der Organismus deines Pferdes erst wieder an das nährstoffreiche, frische Gras gewöhnen. Daher ist ein langsames Anweiden besonders wichtig. Erstelle einen Plan, bei dem du die Weidezeiten schrittweise erhöhst, um Koliken und Hufrehe zu vermeiden. In dieser Übergangszeit solltest du zusätzlich weiterhin Heu anbieten, um die Verdauung deines Pferdes zu unterstützen.
7. Pferdegesundheit kontrollieren
Vor dem Weidegang empfiehlt es sich, einen kleinen Gesundheitscheck durchzuführen. Die Hufe sollten ausgekratzt und auf Risse oder Schäden kontrolliert werden. Da die Weidesaison auch die Zeit der Insekten ist, schützt du dein Pferd am besten mit Fliegenmasken, Ekzemerdecken und speziellen Insektensprays. Außerdem ist es sinnvoll, den Impfstatus zu überprüfen, insbesondere die Schutzimpfungen gegen Tetanus, Herpesviren und Influenza.
8. Herdengemeinschaft beobachten
Ein sicherer Weidegang bedeutet auch, die Dynamik innerhalb der Pferdegruppe im Blick zu behalten. Beobachte das Sozialverhalten, vor allem, wenn neue Pferde integriert werden. Eine behutsame Eingewöhnung reduziert Spannungen und minimiert das Verletzungsrisiko durch Rangordnungskämpfe.
9. Zubehör bereithalten
Damit du für alle Eventualitäten gewappnet bist, solltest du das nötige Zubehör griffbereit haben. Fliegenschutzprodukte, wie die Fliegenmasken von Waldhausen oder HKM, sind in der Weidesaison unverzichtbar. Leichte Sommerdecken bieten zusätzlichen Schutz vor Sonne und Insekten. Auch Zaunmaterial wie Ersatzlitzen, Isolatoren und ein funktionierender Zaunprüfer gehören zur Grundausstattung, damit du im Notfall schnell handeln kannst.
Profi-Tipp:
Um die Weide möglichst großflächig von Bremsen zu befreien eignen sich besonders Bremsenfallen! Diese haben einen großen Wirkungsbereich (je nach Modell bis zu 10.000m²), sind giftfrei und umweltschonend.
Mit dieser umfassenden Vorbereitung bist du bestens gerüstet für einen sicheren und entspannten Start in die Weidesaison. Dein Pferd wird es dir mit guter Laune und Gesundheit danken! Schau auch gern in unseren Kategorien – dort findest du alles rund um Weidebedarf, Insektenschutz und Pferdepflege für die grüne Saison.